Neubau eines Hotel- und Restaurantgebäudes,
Sababurg
In Zusammenarbeit mit Grüninger Architekten BDA, Darmstadt
Aufbauend auf den Vorgaben des Ausschreibungstexts setzt unser Vorschlag die dort angeregte U-förmige Disposition aus dem bestehenden Kanzleigebäude und dem winkelförmig ausgelegten Hotelneubau um. In der Auseinandersetzung mit dem Raumprogramm entwickeln sich dabei eine Reihe von spezifischen und aus unserer Sicht für die Qualität des Projekts entscheidenden architektonischen und funktionalen Setzungen.
Die Verlegung des Haupteingangs in den Winkel des Neubaukörpers, in der direkten Verlängerung des Erschließungswegs vom Parkplatz bis zur Torduchfahrt, sorgt für eine bessere Auffindbarkeit und eine attraktivere Eingangssituation. Der gesamte Hofbereich zwischen dem Neubau und dem nun auch von hier zugänglichen Palas wird in die Erschließungssequenz mit einbezogen.
Gleichzeitig eröffnet diese Setzung eine für die internen Abläufe entscheidende Verbesserung, denn die Küche besetzt nun ganz selbstverständlich den Gelenkpunkt zwischen dem Restaurant im Kanzleigebäude und dem Speisesaal im westlichen Teil des Neubaus. Eine Kreuzung von öffentlichen Bereichen und internen Versorgungswegen wird so vermieden.
Wo der bestehende und nun zur Disposition stehende Hotelbaukörper die Kontinuität der Befestigungsmauer jäh unterbrochen hat, zielt unser Vorschlag auf eine konstruktiv-materielle Komplettierung des aufgebrochenen Anlagenrings. Das gesamte Untergeschoss des westlichen Baukörpers wird als homogene und doch zeitgenössische Weiterentwicklung der Befestigungsmauer begriffen. Unterstützt durch die vor dem Speisesaal ausgebildete Terrasse und den Materialwechsel vom Bruchstein des Sockelgeschosses zum Kammputz der oberen Geschosse entsteht der Eindruck eines zweigeschossigen Gebäudes, das innerhalb der Befestigungsmauer und auf der Ebene des Burghofs steht. Das Gebäude macht sich klein, ordnet sich sowohl der Palasruine als auch dem Kanzleigebäude unter und strebt nach einer möglichst schlüssigen und harmonischen Wirkung der Gesamtanlage.
Während der westliche Baukörper durch ein Flachdach seine volumetrische Präsenz im Burghof auf ein Minimum reduziert, soll der südlich anschließende Baukörper ein geschiefertes Steildach erhalten. Hier sind neben dem Zitat des zur Disposition stehenden Wirtschaftsgebäudes der räumliche Abschluss des Vorhofs und die volumetrische Korrespondenz mit dem Kanzleigebäude ausschlaggebend.
Der im Dachgeschoss entstehende Raum bietet zudem die Möglichkeit, große Teile der technischen Gebäudeausrüstung an prädestinierter Stelle und von außen weitestgehend unbemerkt in die Architektur zu integrieren.